Intelligent Manufactoring und Industrie 4.0

In Shanghai fand vom 15. bis zum 16. Dezember 2015 das erste Deutsch-Chinesische Forum zum Thema „Intelligent Manufactoring und Industrie 4.0 Entwicklung und Standardisierung“ statt. China Electronics Standardization Institute (CESI), Shanghai Instutute of Process Automation & Instrumentation (SIPAI), Instrumentation Technology and Economy Institute China (ITEI) sowie DIN und DKE haben an der Veranstaltung organisiert.
Experten beider Länder haben sich zu den diversen Standardisierungsaspekten im Bereich Intelligent Manufactoring und Industrie 4.0 ausgetauscht. Im Mittelpunkt standen die Roadmap Industrie 4.0 sowie das Referenzmodell RAMI. Von chinesischer Seite wurde das Treffen durch den stellvertretenden Minister für Industrie und Informationstechnologie, Herrn Huai Jinpeng, eröffnet. Das BMWi unterstützt die Unterarbeitsgruppe Industrie 4.0 der Deutsch-Chinesischen Standardisierungskommission auf der politischen Ebene. Von politischer als auch von industrieller Seite wurde eingeräumt, dass China in Sachen hochwertiger und automatisierter industrieller Produktion in den Bereichen Know-How und Qualität erhebliche Nachholpotentiale hat. Man verfolgt das ehrgeizige Ziel bis zum Jahr 2045 zu den führenden Industrienationen aufgeschlossen zu haben. Die Fokussierung auf Industrie 4.0 und die Zusammenarbeit mit Deutschland vor dem Hintergrund der Erarbeitung gemeinsamer Standardisierungsprojekte sollen dazu beizutragen.
Die Veranstaltung war zugleich auch am 17. Dezember das offizielle Kick-Off-Meeting der „Sino-German Intelligent Manufacturing/Industry 4.0 Standardization Sub-Working Group“. Beide Seiten haben sich darauf verständigt, in Arbeitsgruppen an den identifizierten Themen weiter zu arbeiten und diese bei dem nächsten Treffen im Mai 2016 in Deutschland zu konkretisieren. Von deutscher Seite sind vor allem in die Themen der funktionalen Sicherheit und IT-Sicherheit sowie Wireless Networks aber auch Test Bed sowie die Integration einer intelligenten User-Interface wichtig.
Für den Erfolg der Standardisierung im Bereich von Industrie 4.0 kommt es auch darauf an, in den Gremien von ISO und IEC sowie unter Berücksichtigung von Basistechnologien wie Internet of Things (IoT) die entsprechenden Normungsaktivitäten abgestimmt und in vielen Bereichen gemeinsam durchzuführen. Das Treffen in Shanghai hat noch einmal deutlich gemacht, dass Deutschland in Sachen hochwertiger Industrieproduktion und der entsprechenden Automation die führende Industrienation ist. Damit dieses auch unter Industrie 4.0 und danach so bleibt, müssen wir mit Partnern wie China die internationale Standardisierung bei ISO, IEC und ITU gestalten und führen. Die Roadmap Industrie 4.0, die Roadmap IT-Sicherheit uns die DIN-SPEC zu RAMI sind gute Ausgangspositionen für ein abgestimmtes Vorgehen bei ISO und IEC. Um dieses in Zukunft zu stärken, organisiert DIN in 2016 einen Workshop zum Thema Intenet of Things (IoT) als gemeinsamen Workshop der drei Organisationen ISO, IEC und ITU unter dem Dach der World Standards Committees (WSC).
Die deutsche Delegation bestand neben Vertretern vom BMWi, DIN und DKE auch aus Experten der Firmen SIEMNS, Bosch-Rexroth, PHOENIX Contact Elektronics, EtherCAT Technology Group, AREVA, Paul Hildebrandt und Tekom sowie dem ZVEI.